Kennt ihr den 4-Almen-Kampenwand-Familien-Event schon?

Nein? Ich auch nicht. Naja. Sagen wir mal so: wir haben gemeinsam mit Freunden samt 2-jähriger Tochter, kürzlich einen solchen Event einfach zwecks der Gaudi unter uns ins Leben gerufen. Vergangenes Wochenende machten wir uns sehr früh schon auf den Weg Richtung Bernau, wo wir an den Seiserhöfen vorbei bis zum Waldparkplatz Aigen fuhren. Wir wussten in der Früh noch nicht recht, welche der vor uns liegenden Almen unser Endziel sein sollte. Zur Auswahl stehen nämlich die Maisalm, die Gorialm, die Schlechtenbergalm und die Steinlingalm, die nur wenige Meter unterhalb das Gipfelkreuzes der Kampenwand liegt.

Die Kinder wollten zu Fuß sausen, Rudi und ich wollten Radeln. Vielleicht kennt ihr das vielleicht: je älter die Kinder werden, umso mehr Mitspracherecht bei der Wochenendplanung verlangen und fordern sie ein. Grundsätzlich ist das ja vollkommen in Ordnung, aber nachdem es viele verschiedene Interessen an diesem Tag unter einen Hut zu kriegen galt, beschlossen wir kurzerhand alle Almen irgendwie “mitzunehmen” samt Radeln, Wandern, Sand spielen, Füße im Bach abkühlen, Trails auskundschaften und natürlich hausgemachte Kuchen testen. So düsen wir erst mal zur Maisalm, wo die im Sandkasten spielen und wir uns mit einem Weißbier stärken. Nach kurzer Zeit geht’s auch schon weiter Richtung Gorialm. Auf dem Weg dorthin durchqueren wir wunderschönen Bergwald, kommen an der Skipiste der Kampenwand vorbei und haben zuletzt noch diesen echt, echt fiesen, weil sehr steilen Wadlbrenner-Anstieg bis zur Gorialm zu bewältigen. Mein Mann zieht die Kids hoch, die im Anhänger dem Hörspiel „Drache Kokosnuss“ lauschen, während ich die steilen Serpentinen irgendwie hinter mich bringe.

Die Gorialm belohnt mit einem wunderschönen Ausblick auf den Chiemsee und Almgelände, das von den Kids erst mal barfuß erkundet wird. Nach kurzer Verschnaufpause wollen wir weiter – Anton und Ludwig bevorzugen es, zu Fuß zu laufen und machen ganz schön Tempo. Die Straße ist nach wie vor ziemlich steil, aber asphaltiert und für Kinderwagen und Anhängerschieber bestens geeignet. Wir beschließen, dass wir die Schlechtenbergalm, die nun links vor uns liegt, bei der Fahrt nach unten aufsuchen und nun einfach mal Meter machen. Die Kids kürzen über Wiesenpfade ab, wir treten in die Pedale. Nach ca. 1h 20min reiner Fahrzeit erreichen wir schlussendlich die Steinlingalm. Unglaublich, welch faszinierender Ausblick in die Chiemgauer Alpen uns dort erwartet.

Ein Pfad führt hoch bis zum 12m hohen Kampenwand Gipfelkreuz und es geht zu wie auf einer Ameisenstraße. Wir untersuchen die Kapelle, die etwas entfernt von der Alm steht und begrüßen die Almkühe. Anton entdeckt ein Insektenhotel und möchte alles über das Kreuz der Kampenwand erfahren, zu dem Informationen auf einer großen Tafel vor der Alm zu finden sind.

Wir genießen die Natur, die Sonne und unsere Kinder. Auf dem Weg hinunter suchen wir die vierte Alm auf: die Schlechtenbergalm, wo wir uns mit Strammen Max, Kässpätzle und Kuchen stärken. 4 Almen an einem Tag! Und keine gleicht der anderen- im Gegenteil. Jede erzählt ihre ganz eigene Geschichte. Nach einem Tag auf der Kampenwand fahren wir mit lauter schönen, neuen Impressionen aus dem Chiemgau nach Hause und lassen den Tag am Chiemsee ruhig ausklingen. Unser 4-Almen-Kampenwand-Event war ein richtiger Erfolg, alle sind k.o. und die Kids gehen von selbst um 19:30 Uhr ins Bett! Viel Spaß euch jetzt schon, solltet ihr diese Aktion mal wiederholen! 🙂

 

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