In den letzten Wochen waren wir wieder extrem viel in den Chiemgauer Alpen unterwegs. Vor kurzem zog es uns nach langer Zeit wieder mal auf die Kampenwand. Dort haben wir bereits letztes Jahr einen Beitrag über die Maisalm für euch geschrieben. Heute möchte ich euch gern die Gorialm vorstellen, die von der Maisalm aus nochmal in ca. 1,5h Fußmarsch oder 45min mit dem Rad zu erreichen ist.
Wir kommen aus Bernau und fahren Richtung Aschau, wo wir links einbiegen Richtung Gästehaus Seiseralm. Den lassen wir erst mal links liegen und fahren weiter in Richtung Wanderparkplatz Kohlstatt. Die Kampenwand kommt immer näher auf uns zu, in der Ferne erkennt man bereits die schroffen Felsen der Gederer Wand. Wir freuen uns auf alpinere Abwechslung und bereiten auf dem Parkplatz die Räder vor. Nun geht es erst mal gleich recht zünftig Richtung Maisalm hoch. Wir schwitzen und freuen uns jetzt schon auf das wohlverdiente Weißbier auf der Alm. Nach ca. 20min Radeln kommen wir an der Weggabelung an, wo es nun rechts runter zur Maisalm ginge. Wir wollen heute aber mal höher Richtung Kampenwand hinauf und schauen, ob denn die Gorialm mit Kids auch etwas ist. Anton und Ludwig haben dafür extra ihre Bergschuhe eingepackt – schließlich muss das bergige Gelände ja zu Fuß ausgekundschaftet werden.
Wir folgen den Schildern “Gorialm” weiter und fahren mit mäßiger Steigung durch wohltuend, schattigen Bergwald. Nach kurzer Zeit stoßen wir auf eine asphaltierte Straße, die nun volles Kurbeln abverlangt. Die Steigung nimmt zu und wir müssen ordentlich treten. Für Radfahrer mit Kinderanhänger ist hier nun wirklich eine gewisse, sportliche Kondition Grundvoraussetzung, mit Kraxe lässt sich der Weg jedoch gut bewältigen. Wir sind schon klatschnass geschwitzt, als wir das Almengelände der Kampenwand erreichen. Gut gelaunte Wanderer kommen uns entgegen und müssen schmunzeln über die 2 Jungs im Anhänger, die sich Schauergeschichten über den Kampenwand-Wolf erzählen. Jaja, wer weiß, ob es ihn nicht in ein paar Jahren wirklich gibt. Die letzte Steilrampe verlangt uns nochmal alles ab. Sogar die Jungs verstummen bis Anton schreit: “Ich seh die Fahne von der Alm!” Juhu, endlich geschafft. An der Gorialm angekommen, staunen wir erst mal über den wunderbaren Ausblick auf den Chiemsee.
Dieser ist immer wieder überwältigend. Wir besorgen uns Getränke und bestellen für alle erst mal Kaspressknödelsuppe. Diese schmeckt. So richtig. Fantastisch einfach. Die Jungs klettern auf der Relax-Liege rum und entdecken den hauseigenen Sandkasten, der eigentlich für die Kinder des Wirtes sind.
Dieser grinst nur und freut sich drüber, dass die kleinen “Almradler” ihre Gaudi im Sandkasten haben. Rudi und ich genießen die Höhenluft – immerhin sind wir auf über 1100 Hm.. Nach einer ausgiebigen Stärkung erkunden wir das Almengelände und die Jungs entdecken einen Felsen, der natürlich sofort erklommen wird.
Ludwig zieht seine Bergschuhe aus und klettert barfuß. “Da gehts besser Mama!”. Ok. Kind. Wenn du meinst. Zur Sicherheit weiche ich nicht von der Seite und klettere ebenso hinterher. Wir sehen ins Inntal, nach Rosenheim. Im Norden vor uns liegt der Chiemsee und im Westen schauen wir in die Chiemgauer Alpen. Die Sonne geht schon bald unter und wir treten die Heimreise an. Da kommt uns noch ein sportlicher Papa mit seinen 2 Kids im Hänger entgegen. “Ach, hätt i des gwisst, warat i schneller hochgfahren!”, lacht er noch und wir verabschieden uns. Wie es manche noch schaffen, während des Anhänger-Schleppens zu Reden versteh ich bis heute nicht… 😉 Nach einem wunderbaren Spät-Nachmittag Ausflug kommen wir glücklich am Parkplatz an und freuen uns auf eine kalte Dusche im See. Sehr empfehlenswerte Tour mit Weitblick für sportlich ambitionierte Familien! Viel Spass beim Entdecken!