Mutter zu sein, ist der aufregendste und schönste Job der Welt, aber gleichzeitig auch der anstrengendste. Als Tagesmutter ist die Betreuung von Kindern von 0- 3 Jahren ein normaler Job und wird in unserer Gesellschaft leider nach wie vor völlig unterschätzt und nicht honoriert.
Mit unserer Tagesmutter, zu der Anton schon seit 2013 geht, hatten wir viel Glück und erfreuen uns regelmässig an den Dingen, die er von einem Besuch dort mit nach Hause bringt. Ob es gebastelte Häschen zu Ostern oder ein gemalter Engel zu Weihnachten sind – es gibt Action, reichlich Action und immer neue, abwechslungsreiche Aufgaben für die Kids.
Ludwig erlitt grade in letzter Zeit immer öfter einen regelrechten Weinanfall, wenn er nicht wie Anton aus dem Auto aussteigen und “in die Arbeit” gehen durfte. Deshalb war es wohl auch an der Zeit, ihn mal für einen Vormittag mitzunehmen.
Und siehe da… was passiert? Er dreht sich nicht einmal zu mir um, um Pfiat di zu sagen, nein, es gibt keinen Kuss, keinen letzten Blick. ENDLICH ist er mit dabei und kann schalten und walten, wie ein Großer. Tja.
Und siehe da… was passiert 3 Stunden später als ich wieder da bin um die Jungs abzuholen? Ich höre lautes Lachen aus dem Wohnzimmer der Tagesmutter, keiner macht Anstalten, dass er nach Hause fahren möchte. Anstatt dessen winkt mir Ludwig zu und deutet auf einen kleinen Gegenstand vor ihm. “Hat er heute gebastelt. Ist ein Heuhupfer.”, lacht Birgitt. Stolz wie Ossi und mit erwartungsvollem Gesicht holt er sich sein Lob ab und fürchtet sich wahrscheinlich auch schon vor dem, was nun folgt, denn er flüchtet. Versteckt sich in der hintersten Ecke. Nun ja. Irgendwann ist auch wieder Schluss mit Lustig 😉 “Jungs, anziehen und ab nach Hause.” Anton macht mit bei der “Ich werde abgeholt und benehm mich entsprechend” – Sache, nur Ludwig will nicht. Der ist noch voller Elan und Motivation. Startet zeitgleich ein brutales Geheule und drückt eine Krokodilsträne nach der andren raus. Nach 10minütigem Anzieh- Kampf, sind die 2 nun endlich im Auto verstaut und Ludwig schläft auch schon fast ein, so müde und geschafft ist er. Aber wohl auch sehr sehr glücklich, auch endlich dem kleinen Kinderclub beizuwohnen und sein Unwesen bei der Tagesmutter zu treiben.