Ihr kennt sie alle: die Geschichten über Aschenputtel, Schneewittchen, Dornröschen & Co. Witzig, dass mir grad die Märchen mit den schönen Mädchen als erstes einfallen. Wahrscheinlich haben sie mich als Kind am meisten beeindruckt. Denn beeindruckend sind sie wohl alle sehr… diese Märchen. Die vielleicht bekanntesten Autoren, die mit Sicherheit jeder von uns sofort nennen würde, sind die Gebrüder Grimm. Ihre Werke umfassen gruselige, erschreckende, traurige, tadelnde, beschämende aber auch witzige, spannende und schöne Geschichten. Bestimmten Tieren wurde in Märchen vor über 200 Jahren bereits eine oft undankbare Rolle zugeschrieben, denken wir z.b. an den bösen Wolf. Ist er denn tatsächlich „böse“?
Märchen bleiben ein Leben lang in Erinnerung und werden über Generationen weitergetragen.
Dieses Jahr hat sich Dekanatsfrauenbeauftragte vom evang.-luth. Dekanat Traunstein, Frau Annelie Gromoll aus der Gemeinde Inzell, dazu etwas ganz Besonderes zum Muttertag einfallen lassen:
in einer Veranstaltung, die am 11. Mai in der Gemeinde in Inzell stattfindet, werden Großmütter und Mütter aller Nationalitäten mitsamt ihren Kindern herzlich dazu eingeladen, sich vor Ort in die Welt der Märchen auf Entdeckungsreise zu begeben. Bei dem Event geht es nicht darum, sich gegenseitig Märchen zu erzählen sondern über die Bedeutung derer in unserem Leben, wie auch im Leben unserer Kinder und Enkelkinder zu diskutieren. Welche Eindrücke aus Märchen blieben uns? Welche finden wir gut, welche begeistern uns, welche jagten uns als Kinder Angst ein und welche meiden wir heute, an unsere Kinder weiter zu erzählen? Kennen wir Märchen aus anderen Ländern und wenn ja, unterscheiden sie sich von den uns geläufigen?
Dazu habe ich bereits vor einigen Wochen ein äußerst spannendes Buch überreicht bekommen: Märchen aus 1001 Land. Fragt nicht, um wie viele Stunden sich unser wöchentliches Lese Pensum seither erweitert hat! Meine beiden Jungs und ich verschlingen die Geschichten aus Irland, Tschechien, Russland, Ägypten, Syrien und vielen anderen Ländern regelrecht. Die insgesamt 33 Autorinnen der Geschichten leben heute in Deutschland und haben hier zu einem Großteil eine Familie gegründet. Sie bekamen Märchen aus ihren Ländern von ihren Eltern oder Großeltern erzählt und geben diese heute weiter an ihre Kinder. Viele dieser Märchen sind mir komplett neu, andere wiederum erinnern an berühmte Märchen aus unseren Breitengraden: so erzählt die junge Frau Nishten Bakar von einem Mädchen namens Cindarella, welche sich eines Tages mit einem Mann anfreundet, von dem sie nicht weiß, dass er ein Prinz ist. Wie die Geschichte im Detail abläuft, möchte ich hier nicht vertiefen. Dennoch: Symbol der Geschichte ist ein edler Schuh aus Kristallen. Erinnert er euch an ein ganz bestimmtes Märchen?
Der Schuh mitsamt dem Buch ist Sinnbild der bevorstehenden Veranstaltung.
Für alle Interessierten gibt es hier die Hard-Facts zu diesem schönen Event nochmal auf einen Blick:
Was: Internationaler Muttertag im Rathaus Inzell
Worum es geht: Mütter und ihre Kinder, ebenso Enkelkinder und Interessierte von überall her können sich in einem gemeinsamen, gemütlichen Austausch über Märchen Infos und Eindrücke aus verschiedenen Ländern holen, Kontakte knüpfen und Antworten auf Fragen finden, die wir uns alle vielleicht schon seit unserer Kindheit stellen.
Wo: Treffpunkt im Ernst Rappel-Saal in der Gemeinde in Inzell
Wann: Freitag, 11.5. von 15:00 bis 17:00 Uhr
Wer: für Großmütter, Mütter und Tanten mit ihren Enkelkindern, Kindern und Nichten / Neffen aus allen möglichen, unterschiedlichen Nationalitäten
Wie: kurze Bilder Präsentation zu dem Thema “Märchen – und was sie aus uns machen” mit Vorstellung der Initiatorinnen des evang.-luth. Dekanats Traunstein. Danach offenes Miteinander, vielleicht Zusammenkommen in kleineren Gruppen zum gemeinsamen Kennenlernen und Erinnerungen austauschen, für Getränke und kleinere Stärkungen (Kekse, Obst) ist gesorgt.