“Hüte deine Zunge, liebe Mama… “: Über das 1×1 der Kommunikation mit Kindern

Die Zeit vergeht wie im Flug… “Von wem stammt eigentlich diese Aussage?”, frag ich mich an dieser Stelle, wo ich doch heute mal über Kommunikation in Gegenwart von Kindern schreiben möchte. Es war auf alle Fälle ein sehr intelligenter Mensch, der komplett recht behalten wird mit seiner Aussage. Denn so lange ist es bei uns noch gar nicht her, dass unsre 2 Jungs blabbelnd rumturnten und sich mit Händen und Füßen bzw. Weinlauten verständigten. Und nun biegen Sie um die Ecke und bringen Sachen wie “Ich bin höchst erstaunt über deinen Ärger, Mama.” Oder: “Bitte benimm dich nicht immer so kindisch, Ludwig.” Naja. Ich merk schon, dass viele Formulierungen aus dem Kindergarten kommen, was ja auch gut ist und vollkommen seine Berechtigung hat.

Heute möchte ich mal drüber schreiben, auf welche Aussagen bzw. Ansagen bei uns fortan verzichtet werden müssen, nachdem es 2 sehr wache und kritische Zuhörer gibt. Vielleicht kennt ihr des ja??

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1. Rhetorische Fragen – die etwas Negatives meinen

Ich öffne eine Rechnung und bin geschockt von dem zu zahlenden Betrag. Mir entgleitet ein sehr österreichisch angehauchtes “Ja bist deppat?”, worauf Anton erbost vom Tisch hochschaut und erwidert: “NEIN! Warum soll i deppat sein?”. Owe Owe… Kind. Dich meinte ich doch gar nicht. Hm, also ab sofort keine rhetorischen Fragen mehr. Schon gar nicht solche..

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2. Fluchen jeglicher Art

Ich stoß gegen das Wasserglas dessen Inhalt sich natürlich sofort auf die gerade trocken gewordene Glasmalerei meiner Tante verteilt. “FUCK!!!”, prustets raus aus mir und Anton und Ludwig glotzen mich an wie ein Pferd. “FUCK? Hast du gepatzt Mama? FUCK? Heißt des Ferkel?”. Owe Owe… Kinder. Nicht über dieses Wort nachdenken 🙈

3. Sich im Straßenverkehr Luft machen und schimpfen

In Prien an der Kreuzung nimmt mir so ein Multidynamiker die Vorfahrt, weshalb ich mit voller Kraft in die Bremse steigen muss. “Mei, du A*….!!!”, fährts aus mir raus, wonach Anton und Ludwig auf der Rückbank natürlich sofort nachhaken: “Mama, was moanstn du da etz? Was is mitm Popo?” Owe Owe… Kinder. Ich wollte doch nicht…

4. Flirty Talk mit seinem Liebsten 

Ich bewundere die neue Hose an meinem Mann und kommentiere nur kurz im Vorbeigehen: “Die Macht aba echt an knackigen Popo.” Anton biegt um die Ecke und lacht: “Knackigen Popo? Kann man den knacken? Ludwig!!!!! I mag deinen Popo knacken!” Owe Owe… Kinder. Es muss hier nix geknackt werden.

5. Ironie & Sarkasmus

Wida mal gibt’s Baustelle bei uns in der Straße. Und als ob es durch Gehämmere, Gerüttle und Gebaggere nicht e schon laut genug wäre, setzen die Baustellen Jungs mit ihrem Webradio mit 100 Dezibel Lautstärke obendrein no einen drauf. “Können di nit no lauter sein bitte?”, murre ich vor mich hin und stapfe von der Terrasse ins Wohnzimmer. “Aber Mama, des is doch scho so laut. Sind deine Ohren kaputt?” Owe Owe Kind. Das nennt sich Ironie, was sogar von vielen Großen nit verstanden wird. Aber süß, wie du dir gleich sorgen machst… 

Die Liste könnte wohl no ewig weitergehen mit Bsp. zur Kommunikation mit Kindergarten Kindern. Es ist schön und spannend zu sehen, was sich in nur kurzer Lebenszeit bei diesen kleinen Wesen alles tut. Sie erlernen unsere Sprache, unseren Wortschatz, unseren Witz. Deshalb… seien wir achtsam, wie und was wir sagen. Ich fang ganz als Erste ab sofort damit an 🙂

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