Wie ich euch schon angekündigt habe diese Woche, erwartet euch in diesem Bericht ein ganz besonderes Highlight aus der Region: und zwar waren wir vor kurzem unterwegs durch’s Röthelmoos, machten Rast auf der Langerbauer-Alm und entdeckten auf unserem Weg zurück schließlich ein uns bis dato unbekanntes Fleckerl ganz in der Nähe des Bergwalderlebniszentrums Ruhpolding: den Kreuzweg und das Mosaik von dem Ruhpoldinger Bildhauer Andreas Schwarzkopf.
Auf ins Röthelmoos in Ruhpolding!
Wir sind bekanntlich riesengroße Fans des Röthelmoos in Ruhpolding. Wenn man vom Wanderparkplatz Weitsee aus ins Röthelmoos startet, führt ein breiter Waldweg in mäßiger Steigung hoch zu den Almen. Unsere Jungs fahren diesen Weg inzwischen schon selber mit dem Rad, immer mal wieder machen wir Pausen am kleinen Bächlein, der rechts neben dem Waldweg verläuft. Bei extrem heißem Wetter ist dieser Wanderweg optimal, denn 90% vom Aufstieg verbringt man im Schatten des Waldes. Aber an diesem Tag wählen wir die Anfahrt vom Wanderparkplatz Urschlau aus. Die Jungs starten erst mal mit den Rädern, ehe es ihnen irgendwann zu steil und zu anstrengend wird und wir alle auf die Wanderschuhe umrüsten. Nach einer halben Stunde sind wir schon auf dem Plateau des Röthelmooses und haben wieder einmal die Qual, der Wahl: Dandlalm mit tollen “Auszongenen”, oder Langerbauer-Alm mit Sandkasten und saugutem Käsekuchen? Wir enscheiden uns für die Langerbauer-Alm und genießen den Ausblick auf die Hörndlwand.
Die Kinder spielen, wir Großen genießen die Ruhe und die regionalen Schmankerl. Als die ersten Wolken daherziehen und es wirklich gefährlich nach Gewitter aussieht, treten wir den Rückweg an. Die Jungs stürmen voraus und wollen noch unbedingt den kleinen Wanderweg hinter dem Bergwalderlebniszentrum in Richtung Kirchlein Maria Schnee entlang “trailen” mit den Rädern. Sie geben also extra Gas. Wieder unten angekommen vom Röthelmoos schwingen wir uns also auf die Räder und erkunden den Wanderweg in Richtung Kirchlein. Und ehe ich mich versehe, ist Ludwig mit seinem Bike schon weitergedüst Richtung Wanderparkplatz Urschlau. Plötzlich höre ich ein freudiges Rufen: “Mama, Papa, Anton! Schnell her mit euch. Schaut mal, was ich entdeckt habe??”
Eine Überraschung:
Er steht vor einem richtigen Kunstwerk und alle 4 machen wir recht lange Gesichter. Was genau ist das denn? Wir stehen vor einer ringförmig geschlossenen Anordnung mit großen Granitpflöcken, in denen je ein Bild gezeigt wird. In der Mitte des Kreises ist Jesus und eine Inschrift. Wir sind baff. In einem kleinen Briefkasten finden wir Flyer und lesen, dass dieses Kunstwerk der Höhepunkt des Urschlauer Kreuzweges ist. Die Stationen des Kreuzweges werden in den Granitpflöcken dargestellt und in der Mitte schließt sich der Kreis. Dort steht man auf tausenden Mosaik Fliesen, die ein farbiges, tolles Bild ergeben. Der verstorbene Bildhauer Andreas Schwarzkopf aus Ruhpolding war der Initiator des Urschlauer Kreuzweges und prägte diesen Platz somit ganz immens.
Die Kinder sind überwältigt von den vielen einzelnen Teilchen die ein ganzes Bild ergeben. Und natürlich kommen dann gaaaanz viele Fragen daher: was ist das? was bedeutet das? was ist ein kreuzweg? warum sind leute so böse und nageln andre menschen an ein kreuz? … Viele, viele Fragen, die mit zunehmenden Alter nun immer mehr auftauchen. Habt ihr denn immer alle Antworten parat? Wir gehen die einzelnen Stationen durch und stehen Rede und Antwort. Anton und Ludwig sind begeistert von dem Kunstwerk und Ludwig meint zusammenfassend: “Du Mama, ich kann doch auch sowas bauen und die Geschichte der Dinosaurier dann erzählen. Als der Meteorit kam und alle tot waren….!” Puh- ja, also werden wir nun den Garten mal umackern müssen, damit unser Jüngster – inspiriert durch einen hiesigen Künstler – einen Teil Geschichte abbilden kann. Owe owe. Euch wünsch ich viel Spass beim Erkunden und Entdecken dieses kleinen Hotspots!