Der März ist irgendwie an uns vorbei gegangen: nach der einen Woche mit Ludwig im Krankenhaus mussten wir erstmal wieder zu einer Normalität zurückfinden, was tatsächlich doch länger dauerte als angenommen. Ich verpasste ihm noch ordentliche Schonzeit zu Hause: Fußball Training wurde nach hinten geschoben, Kinderturnen fiel erst mal aus, und diverse Aktionen, die (in unseren Augen) zu viel körperlichen Einsatz abverlangten, strichen wir erst mal von der Liste.. bzw. minimierten sie. Bin ich eine Glucke geworden? Hm, ja.. wohl schon. Das hörte aber relativ zeitig auf (äh.. fast halt), als Ludwig vor 2 Wochen daherkam, sein Rad packte und sagte: “Mama, egal was du etz sagst. Ich fahr etz nach Prien in die Eisdiele.” Ok. Und ab da waren wir wieder im Spiel. So kam es, dass wir letztens eine richtig tolle Radtour von Siegsdorf aus Richtung Ruhpolding unternahmen, wo unser Endziel ein Wasserfall in Eisenärzt sein sollte samt Picknick-Wiese.
Also machten wir uns auf nach Siegsdorf. Dort parkten wir in der Nähe des Naturkundemuseums, trafen Freunde mit ebenso zwei Kindern und starteten unsere Tour: Nach der Brücke im Ort ging’s erst mal an der Eisdiele links hinein wo wir den gut ausgebauten Weg parallel zur Weißen Traun entlang radelten. Schnell kommt man in einen wunderschönen Waldabschnitt der an einen Zauberwald erinnert: Kleine Felshöhlen die Rätsel aufgeben, gelb leuchtende Sumpfdotterblumen, knirschender Kiesel, der frische Duft von erblühendem Leben und dem klaren Wasser. Wir kommen auf Höhe Höpfling an einem Kneippbecken vorbei das durch den Winter und der Schneelast leider etwas gelitten hat. Weiter radeln wir an zwei Fliegenfischern vorbei und werden Zeugen eines Forellenfangs (Bachforelle versteht sich denn die Regenbogenforelle hat noch Schonzeit bis 15.4.!!)! Die Jungs staunen und freuen sich nun aber schon auf unser Endziel – dem Wasserfall. Bis dahin gehts noch einige Kilometer weiter bis wir auf Asphalt stoßen, die Brücke in Richtung Bundesstraße überqueren und dort Richtung Hörgering hochkurbeln.
Anton und Ludwig treten beide in die Pedale, aber irgendwann wird’s für unseren Kleinsten zu steil und er wählt die komfortable Transporteinheit: Kinderanhänger. Wir fahren weiter bis wir zu einer Weggabelung kommen wo auf einem Wanderschild bereits „Wasserfall“ ausgeschildert ist. Es geht einen steileren Forstweg hinunter zu einer Wegekreuzung wo wir schließlich rechts abbiegen. Nach ca. 300m erreichen wir den Wasserfall und schlagen auf der Sitzbank unser Brotzeitlager auf. Die Kinder tollen kurz im Wasser rum, kühlen sich bissl ab und erkunden dann die Umgebung. Im Wasser der Weißen Traun entdecken wir Forellen und Weißfische, in einem kleinen Flussbett sogar Froschlaich! Wir genießen die Sonne, lauschen dem plätschern des Wasserfalls und stärken uns mit diversen Köstlichkeiten.
Nach einiger Zeit treten wir die Heimreise an und machen einen letzten Stop am Mammut Spielplatz!
Eine Tour voller spannender Ecken im Chiemgau – vom Naturkundemuseum über die Weiße Traun bis hin zum Wasserfall und zurück zum Mehrgenerationen Spielplatz! Lohnt sich richtig – viel Spaß beim Entdecken!