Vom Profisport weg in ein neues Leben: die hochschwangere Ex-Biathletin Magdalena Neuner im Interview mit Bambini Chiemgau

Uns sitzt gegenüber: eine hübsche, sehr sympathische, gut gelaunte, im 7. Monat schwangere Magdalena Neuner und sagt: So Mädls, also schießt’s los. Also ja, das mit dem „Losschießen“ hat sie definitiv besser unter Kontrolle: die 29 Jährige gebürtige Garmisch-Partenkirchenerin blickt auf eine wahnsinnige Biathlon Karriere zurück und hat sich durch 12 Weltmeister Titel, 2x Olympia Gold und viele andere tolle Titel an die Spitze der obersten Liga der deutschen Profisportler katapultiert. Als Schirmherrin des Irmengardhofes, von dem wir kürzlich berichtet haben, lernten wir sie am 30. Juli beim Benefiz Triathlon in Gstadt kennen und freuen uns, das Interview mit ihr hier zu zeigen.Interview_MN2

1. Magdalena, du bist Schirmherrin des Irmengard-Hofes. Warum liegt dir diese Einrichtung so am Herzen?

Ich war vor Jahren bei einer Veranstaltung, die unter anderem den Irmengard-Hof, die Björn-Schulz Stiftung unterstützte. Dort habe ich viele Infos über den Hof erhalten, war sofort begeistert von der Einrichtung und wollte mich irgendwie einbringen. So kam es dazu, dass ich anfangs als Botschafterin tätig war. Nach der Beendigung der Bauphase übernahm ich das Amt der Schirmherrin von meiner Vorgängerin Frau Seehofer. Mir liegt der Hof sehr am Herzen, weil er doch für sehr kranke und schwerbehinderte Kinder mit ihren Familien eine kleine Auszeit und Oase der Geborgenheit schafft. Außerdem ist es in Bayern, nicht weit weg von mir Daheim und für mich greifbar. Ich seh, was passiert, kann vor Ort bei Veranstaltungen dabei sein, wie z.B. auch heute und erkenne sofort Fortschritte oder Umsetzungen. Natürlich ist Gstadt nun nicht um die Ecke, aber nachdem wir selber einen schweren Pflegefall in der Familie haben, ist es mir eine Herzensangelegenheit, unterstützend mitwirken und diese Stiftung und Einrichtung bekannter zu machen.Interview_Magdalena_Neuner

2. Toll, dass dich der Irmengard-Hof hier mit im Team hat. Da hast du einiges zu tun: Du bist Mutter einer 2-jährigen Tochter, wohnst in Wallgau, bist selbständig und immer wieder längere Zeit unterwegs und möchtest hin und wieder ja auch noch Hobbies wie z.B. deiner Leidenschaft fürs Stricken nachkommen. Wie würdest du dich in 3 Worten selber beschreiben?

(lacht). Also mit Sicherheit bin ich ungeduldig und ehrgeizig. Und ich brauche es immer wieder mal, dass ich mich in mein Nest zurückziehen kann, Zeit ausschließlich mit meiner Familie verbringe und bisschen zur Ruhe komme. Vielleicht kann man „fokussiert aufs Wesentliche“ dazusagen?

3. Ja, das hört sich doch gut an. Wie ging es Dir mit der Umstellung vom Profisport auf das Muttersein?

Ganz ehrlich? (grinst) Die Geburt meiner Tochter war das beste Erlebnis in meinem Leben. Aber mit der Umstellung von meinem damaligen Leben aufs Mama-Sein ging es mir, denk ich, wie allen Erstlings-Mamas: Erst mal musste ich reinfinden- wie mach ich das nun mit Wohnung aufräumen, Duschen gehen und die Kleine stillen? Das war schon eine harte Anfangszeit, aber ich hab mich schnell umgestellt. Jetzt finde ich es toll und meine Kleine und die Familie geben mir viel Energie.Interview_MN

4. Bist du eine strenge Mama?

Sagen wir mal so… Ich bin auch in der Erziehung mal ungeduldig und ehrgeizig, aber in dem Sinn, dass ich meine Tochter immer gerne verstehen möchte: wenn sie z.B. bockt oder so gar nicht horcht dann schimpf ich nicht gleich sondern setz mich zu ihr hin und möchte verstehen, WARUM sie grade so ist.

5. Es ist Familienzeit bei den Holzers: was macht ihr?

Wir sind absolute „Draussen-Menschen“. Wir sind gerne am Walchensee unterwegs, gehen oder radeln auf die Wallgauer Alm, verbringen Zeit am Isar-Ursprung oder erkunden die Karwendeltäler.

6. Wo siehst Du dich in 10 Jahren?

Ich bin selbständig und kann meinen Beruf gut mit meiner Familie vereinbaren. Ich möchte mir meine Arbeit auch in der Zukunft gerne so einteilen, dass es für alle passt und es meinen Kindern und meinem Mann immer gut dabei geht. Vielleicht habe ich in 10 Jahren auch wieder mehr Zeit für meine Hobbies. (überlegt) Und ich hoffe sehr, dass meine Kinder brav in der Schule sind. (lacht)…. Und … (macht eine kurze Pause und schaut ernst) ich hoffe sehr, dass wir in 10 Jahren in einer Welt leben, die wieder etwas zur Ruhe gekommen ist. Das würd ich mir wünschen.Magdalena_Neuner1

Magdalena, vielen Dank für deine Zeit und alles Gute – vor allem auch eine schöne Restschwangerschaft und einen guten Start ins Leben zu Viert.

 

 

Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für das tolle Interview. Ich habe es immer schon gewusst: Die Magdalena ist nicht nur eine außergewöhnliche Sportlerin, sondern auch ein wunderbarer Mensch! Sehr sympathisch und trotz ihrer Erfolge auf dem Boden geblieben! Ich wünsche ihr und ihrer Familie alles Glück der Welt!

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