Am Wochenende verschlug es uns zu Freunden nach Neubeuern. Nachdem unsere Jungs nach der Zeit im Auto etwas “Auslauf” benötigten, entschieden wir kurzerhand, die Wolfsschlucht zu erkunden. Diese liegt mitten in Neubeuern. Weil wir nie mit einer derartig beeindruckenden Schlucht samt ihren gigantischen Felswänden gerechnet hätten, wollen wir sie euch hier nun vorstellen: keine Panik, Helm benötigt man keinen beim Spazierengehen..
Die Wolfsschlucht in Neubeuern: eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit
Wir starten unsere Tour direkt vom Haus unserer Freunde aus. Wenn ihr mit dem Auto anreist, könnt ihr die Tour mit Kinderwagen, Kinderanhänger und/oder mit zu Fuß laufenden Kindern am besten beim Parkplatz am Rathaus aus starten. Von dort aus geht`s erst mal in die Einbahnstrasse Richtung Schloss Neubeuern. Wir spazieren gleich den Pfarrer-Leo-Hochreiter-Weg bis zum Waldrand. Von dort aus biegen wir links Richtung Wolfsschlucht ein. Und dann beginnt unser Abenteuer. Wir entdecken erst mal einen tollen “Dirtpark”, der vermuten lässt, dass sich dort eher wilde 15+-er mit ihren Bikes runterstürzen. “Warum ham wir mei Radl nit dabei?” fragt Anton vorwurfsvoll und erwartet sich eine Antwort von uns. Hm, wir wollen doch die Wolfsschlucht anschauen Kind, denk ich mir und erkläre ihm kurz, dass die Wolfsschlucht mit ihren meterhohen Felswänden bestimmt spannender ist, als diese wilden Hügel. Anton freut sich, geht schließlich voraus bzw. läuft voraus durch das dicke Laub, das auf dem Boden liegt. Der Weg zieht etwas an – es wird also zunehmend steiler, was uns aber nicht schreckt. Schließlich kommen wir auf eine geradere Fläche und sind umgeben von beeindruckenden, bis zu 30m hohen Felswänden. Wir sind tatsächlich in einer richtigen Schlucht. Früher – wohl schon im 16.Jhd. beginnend – diente der grobe Kalksandstein zur Gewinnung von Schleifsteinen und Mühlsteinen. An manchen Stellen erkennt man noch die eingehauenen Stürzlöcher, in denen die Abbaugerüste verkankert waren. Wir entdecken sogar eine Gravur in den Feldswänden. Beeindruckend. Damit aber nicht genug. Wir gehen weiter, als Ludwig plötzlich schreit: “Achtung, Mensch da oben.” Er zeigt auf einen kleinen schwarzen Punkt, der über der Schlucht hängt. Und tatsächlich. Zwischen den Felswänden der Schlucht ist eine Slackline gespannt, auf der eine Person balanciert. Wir nähern uns ehrfürchtig und beobachten diese Kunst. Immer wieder macht es “PATSCH” und die junge Frau auf dem Seil fällt ins schier Leere. Die Jungs sehen gebannt zu und erschrecken nicht mal, als sie das Gleichgewicht verliert und in ihren Klettergurt stürzt. Ich hüpfe fast einen halben Meter hoch in die Luft während Anton nur lässig meint: “Mama, da passiert nix. Die is ja gut gesichert.” Ok. Jedem das Seine. Wir kommen an diversen Rastbänken vorbei und gehen durch eine kleine Höhle, überwinden steinige Stufen und entdecken zuletzt einen schönen Platz zum Brotzeit machen inkl. Tisch und Bänken. Leider fröstelts uns etwas, weshalb wir uns schnell weiter begeben, Richtung Schloss-Tennisplatz. Über den Gasteig kommen wir zum historischen Marktplatz und stärken uns erst mal mit einem warmen Kakao. Die Kinder sind nach der knapp 1-stündigen Spaziertour durch die Schlucht müde aber sehr beeindruckt – vor allem von der Dame auf dem Seil.. Die Wolfsschlucht ist eine sehr empfehlenswerte, kurze und leichte Tour durch eine spannende Umgebung mit tollen Informationen und bleibenden Erinnungen … 😉