Wir haben seit dieser Sommersaison so ein Thema im Hause Schedl: wie gestalten wir unsere Radtouren in den Bergen so, dass wir
- nicht tot vom Radl runterfallen vor lauter Zuggewicht (Anton und Ludwig mitsamt “Nahkampfausrüstung” – Wechselklamotten, Bücher, Werkzeug, eben so Männersachen… – bringen schon mal 45kg auf die Waage. Hinzu kommen noch 15kg Anhängergewicht.. also 60kg Gesamtzuglast)
- die Spasstruppe im Anhängergefährt bei Laune halten
- mal alle 4 in die Pedale treten können (beide pedalieren schon fleissig und fordern es massivst ein, diese Tätigkeit auch ausführen zu dürfen…)
- alle 4 auf unsere Kosten kommen und eine Radtour nicht zu einer Qualtour wird?
Nachdem wir (noch) nicht zu der Gruppe der E-Biker gehören, entschieden wir uns kürzlich für eine sanfte Radtour durch Rupolding mit Ziel Taubensee. Und weil uns diese Tour eine tolle Überraschung nach der anderen lieferte, möchte ich sie euch heute hier vorstellen:
Unser Ausgangspunkt ist die Kirche St. Valentin in Zell, Ruhpolding. Dort parken wir unseren Bus und satteln die Räder – für Anton die erste Radtour mit seinem neuen Kinderbike. Erstmal geht’s durch den Golfplatz hindurch auf den Radweg an der Weißen Traun Richtung Ruhpolding Mitte.
Eine kurze Passage müssen wir auf der Straße überwinden, vorbei am Wohlfühlhotel Ortnerhof und dem Knoglerhof, einem Ferienbauernhof. Von dort aus geht es links Richtung Taubensee. Kaum biegen wir auf den Schotterweg ein, schmeißt Anton sein Rad von sich weg und eilt davon. Denn – der Knoglerhof beherbergt nicht nur freche Ziegen, sondern auch neugierige Alpakas.
Wir bleiben also kurz stehen, sagen Hallo und freuen uns auf den Taubensee, der nun nur mehr wenige Minuten von den Alpakas entfernt ist. Dort angekommen gibts erst mal eine Stärkung für die Jungs. Der Taubensee bietet Forellen, Hecht und sogar Äschen ein Zuhause und verzaubert uns sofort. Es ist still und wir entdecken einen Wasserfrosch, der sich in Richtung der Seerosen begibt.
Nach der kurzen Rast fahren wir durch den schönen Mischwald weiter, immer entlang dem Rauschberg. Die Steinreißen links von uns sehen irgendwie bedrohlich aus und Anton tritt in die Pedale, “damit ihn ja kein Steinbrocken erwischt” 😉 Der Weg wird breiter und wir kommen vorbei an einem Schild mit Bezeichnung “Fritz am Sand”. Wer hier eine Rast einlegen möchte, ist genau richtig: im Biergarten gibts a gscheite Brotzeit und Sonne satt. Wir düsen weiter und hätten nun sogar die Möglichkeit, diverse Almen in dern Ruhpoldinger Bergen zu erradeln. Aber diverse, graue Regenwolken überzeugen uns davon, weiterhin die flache Route zu verfolgen. Wir biegen irgendwann rechts ein und fahren auf eine Brücke von wo aus man ins bayrische Klein Kanada blickt.
Die Weiße Traun geht hier über in den Fischbach, der mit seinen steinigen Ausläufen grade so einlädt zum “Stoanane Mandl” bauen.
Die Kinder schleppen Steine herum, wir entspannen, genießen die Ruhe und Natur, lauschen dem Vögelgezwitscher und freuen uns schon auf eine riesen Portion Eis in Chiemgaus bester Eisdiele – der Eisdiele Dolomiti in Ruhpolding. Leider holt uns schlussendlich das schlechte Wetter tatsächlich ein, weshalb wir den Weg Richtung Holzknechtmuseum nicht mehr weiterfahren, sondern umdrehen und den gleichen Weg zurück zum Auto antreten. Aber eines wissen wir genau: an einem der nächsten Sonnentage werden wir die Route weiter erkunden und hoffentlich noch viele andere Überraschungen entdecken. Sehr empfehlenswerte Tour – für Kinderanhänger perfekt, wie auch für kleine Kinder (ab ca. 5 Jahren) fahrbar! Natürlich auch zu Fuß der Hit! Viel Spass beim Erforschen!