Auf den Spuren eines Mammutbullen, Höhlenbär & Co: Das Naturkunde- und Mammut-Museum in Siegsdorf nimmt euch mit auf eine spannende Zeitreise

Vielleicht geht’s euch ja grad gleich wie mir: der Winter schickt zwar erste schneeige Grüße aus den Bergen, aber Ski-, Langlauf oder Rodelaktionen mit den Kindern müssen noch etwas warten. Für meine zwei Abenteurer und mich heißt das: geduldig sein und schöne Dinge unternehmen, die nix mit Schnee zu tun haben. Hmm… für die schnöde, nebeldurchwachsene November Zeit steht bei uns daher ganz oben auf der Liste: AB INS MUSEUM!

Vor einiger Zeit schon berichtete ich euch über den Besuch des Urweltmuseums in Raubling. Dort erwarten euch Dinosaurier, lebendige Kornnattern und noch lebendigere und freche Axolotl. Für uns ging es letzte Woche dann zu jenen Geschöpfen, die nach den Sauriern kamen und zwar ins Naturkunde- und Mammut-Museum in Siegsdorf: Mammut, Höhlenbär, Höhlenlöwe und Riesenhirsch erwarteten uns dort. Das Unglaubliche daran? All diese Tiere lebten vor ca. 45.000 Jahren bei uns hier im Chiemgau. Im Gerhartsreiter Graben, in der Nähe von Siegsdorf, wurd ein Mammutbulle gefunden – einer der größten, fast vollständig erhaltenen Funde weltweit. Aber von vorne.

Von der Autobahn aus kommend geht’s nach Siegsdorf rein. Beim Kreisverkehr nimmt man am besten die dritte Ausfahrt und fährt nach der Brücke gleich rechts in den zentralen Parkplatz hinein. Schon beim Aussteigen jauchzt Ludwig voller Inbrunst: “Mama, da drüber steht ein Höhlenbär!!”Ja Mister Höhlenforscher Junior, dann sind wir wohl richtig. Wir überqueren die Straße und inspizieren das Respekt einflößende Riesentier.

Anton entdeckt währenddessen einen Ammoniten, der zum Wasser pritscheln einlädt. Hm, und nein: ein Ammonit ist keine Schnecke sondern ein sog. Kopffüßer, wie es ein Octopus oder auch ein Tintenfisch ist. Diese kleinen Tierchen lebten zur selben Zeit wie Dinosaurier und Co und lassen sich heute noch oft als Versteinerungen finden. Wir machen uns nun aber auf ins Warme, holen uns eine Eintrittskarte (7.-€ für Erwachsene, Kinder unter 6 Jahre sind gratis) und los geht die Museumstour.

Erst mal erkunden wir das untere Stockwerk, wo die Kinder frech aus einem Haifischmaul rausgrüßen und eine Vorstellung davon bekommen, wie der Chiemgau zur Eiszeit ausgesehen hat, samt Gletschern, Mammuts und Wollnashörnern. Die Kampenwand thronte damals schon über allem. Die Runde setzen wir im Mini Kinosaal fort, wo Anton und Ludwig Wissenswertes zur Naturkunde erfahren. Nach der interessanten Filmvorführung (immer zur ganzen Stunde) machen wir uns auf den Weg durch einen engen Treppenaufgang, der einem Bergwerksschacht gleicht, in Richtung Mammutbulle.

Unglaublich, wie er sich da so vor uns erhebt. Die Originalknochen hängen an der Wand gegenüber. Einen echten Stoßzahn und echte Knochen können die Jungs sogar anfassen. Einzigartig.. Hinter einer Glasvitrine stoßen wir auf ein fast gänzlich erhaltenes Skelett eines Höhlenlöwen. “Die Zähne sind gruselig.”, meint Anton plötzlich, nimmt seinen kleinen Bruder an der Hand und zieht ihn weg. Nun liegt noch ein weiterer Treppenaufgang vor uns. An dessen Ende glotzt uns erst mal ein Höhlenbär an. Gott sei Dank wurde dieser wohl rechtzeitig von den Steinzeitmenschen erlegt. Oder er schläft. Wir trauen uns vorbei und ehe ich mich versehe, kriechen meine 2 Forscher durch einen engen, dunklen Gang. Ich wär wohl hängen geblieben, weshalb ich mich beherrschen kann und die Jungs am Ende des Tunnels entgegennehme. “Boa, war des cooool.”, schrillen die zwei aufgeregt. Wir machen die Tour fertig und für jeden gibt es zum Abschluss noch einen kleinen Höhlenbär im Museumsshop am Eingang.

Vorm Museum fassen wir einen Entschluss: wir wiederholen den Besuch ganz bald wieder. Gibt es doch auch noch das Mammut Rudi und den Generationenspielplatz ums Eck zum Besuchen… Aber mehr dazu ein andres Mal! Viel Spass beim Museum erkunden, entdecken und studieren 😉

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